Soltau, 22. März 2001
Mit Gunst und Verlaub, ihr guten Leut', erbitt' ich jetzt Aufmerksamkeit!
Wo einst sich trafen Has und Voss erhebt sich riesig C o l o s s o s! Von weitem schon kann man ihn steh'n und in den Himmel ragen seh'n. Ein Wunderwerk von Menschenhand, menschlicher Kunst und Sachverstand. Um das zu bau'n und zu erfinden, mußt drei Dinge sich verbinden: Als erstes: Die Idee zum Bau! An zweiter Stelle: Das know how! An dritter Stelle Meisterhände, die alles führ'n zum guten Ende!! Hier steht das Wunderwerk bereit, ein Zeugnis der Dreieinigkeit. Dies Bauwerk gab es als Vision vor vielen, vielen Jahren schon. Der Bauherr, äußert engagiert, war von dem Plane fasziniert, den er seit frühen Jugendtagen in seinem Herzen stets getragen. Jetzt ist sein Jungenddurst gestillt, Hans-Jürgen Tiemanns Wunsch erfüllt.
Am Anfang mußte er sondieren: Wer kann die Bahn mir konstruieren? Da sah natürlich jeder ein, das kann nur Werner Stengel sein, denn er ist fast in jedem Land als König-Achterbahn bekannt. Nach Plänen, die er konzipiert, wurd' manche Bahn schon konstruiert. Er hat auf der gesamten Welt Vierhundertdreißig schon erstellt. Doch hier hat er - ich sag das offen - sich wahrlich selber übertroffen! Der C o l o s s o s ist sicherlich im wahrsten Sinn weltmeisterlich! Gemeinsam mit der Intamin mußt' man an einem Strange zieh'n als Tandem bei dem Superplan der kolossalen Achterbahn!
Doch Tiemanns Grundinspiration und Stengels tolle Konstruktion sie blieben Theorie am Ende, gab es nicht jene starken Hände, die mit Geschick, Verstand und Kraft, und lang geübter Meisterschaft, das Einzelne zusammenbauen, was wir als Ganzes hier jetzt schauen. Hier bot sich, wie man denken kann, sogleich die Firma Cordes an, die damals auf der Expo schon gezeigt, was Handwerkstradition und die ringsum im ganzen Land als äußerst kompetent bekannt. Nachdem sich diese Drei verbündet und ihren Zweckverband gegründet, war alles bestens programmiert und der Erfolg fast garantiert. Jedoch bei einem solchen Bau geht gar nichts ohne EDV. Als wahre Künstler am PC mit ihrer Software CAD, die sie wie ihre Tasche kennen, muß man hier zwei Experten nennen. Bernd Schröder zeigte sich genau wie Heiko Wulf geschickt und schlau. Mit ihren Rechnern schufen sie die Basis und die Theorie. Mit Tatkraft und mit Gottvertrau'n fing man im Juli an zu bau'n, und es war jedermanns Bestreben sein Bestes jederzeit zu geben.
So wuchs der Bau tagaus, tagein bei Regen, Frost und Sonnenschein wie einst der Turm von Babylon in ungeheurer Dimension. Und wollte etwa Schwierigkeiten ernsthaft Probleme mal bereiten, dann waren Männer gleich zur Hand mit Kompetenz und Sachverstand. Bauleiter Helmut Nothing war in seinem Fach ein echter Star. Probleme gab es für ihn selten, er ließ sie nicht als solche gelten.
Auch Zimmermeister Patzenhauer erwies sich als geschickter Bauer, und er bewies zu jeder Zeit Fachkompetenz und Findigkeit. Er muß auch Rednerkunst entfalten um diesen Richtspruch hier zu halten. Und wenn wir hier jetzt Namen nennen, muß man auch Meister Holsten kennen. Was Holsten unerhört genau stets vorgefertigt für den Bau als recht präziser Vorbereiter, vollendeten die Facharbeiter. Sie trieben mit Geschick und Kraft und handwerklicher Könnerschaft den Colossos tagein, tagaus ins Riesenhafte hoch hinaus. Gewaltig ist und kolossal, was man verbaut an Material. Gigantisch ist die Dimension der ganzen Balkenkonstruktion. Wer sich für Daten int'ressiert, wird schnell und gründlich informiert. Er wird dann sicherlich erkennen, warum wir Colossos ihn nennen.
Ein jeder, der mit Mut und Kraft an diesem Wunder mitgeschafft, wünscht dem Giganten jederzeit Beständigkeit und Sicherheit! All jenen, die in künft"gen Tagen die Fahrt mit dem Colossos wagen, wünsch ich schon heute viel Vergnügen und Hochgenuß in vollen Zügen. Damit in Zukunft garantiert kein Unglück auf der Bahn passiert, führ ich dies volle Glas zum Munde. (trinkt) Zerschmettern soll es nun am Grunde! Dem Bauherrn möchte ich noch sagen: Stets gute Fahrt und volle Wagen!!