30. Oktober 2010 - Steine waren es allerdings nicht, die kürzlich mit zwei gigantischen Autokränen für die neueste Heide-Park Attraktion verlegt wurden, sondern riesige Fertigbetonteile. „So wie eben alles an dieser deutschlandweit einzigartigen Achterbahn etwas größer und imposanter sein wird“, bestätigt Heide-Park Projektleiter Dirk Loppnow mit seinen rekordverdächtigen Daten und Fakten von der Krake 2011.
„Die 12 Tonnen schweren Fertigbetonteile wurden für das Gebäude der Wassertechnik verlegt, das sich mitten auf der enormen Baufläche von 10.000 Quadratmetern befindet“, erklärt Loppnow weiter und fügt sogleich hinzu, dass diese Maße über 50 Tennisfeldern entsprächen. Doch das neue gewaltige Meeresungeheuer wird seine bald ausgewachsenen Tentakeln nicht nur in die Breite ausstrecken, sondern vor allem in extreme Höhen wachsen: So besitzt das Fahrgeschäft als sogenannter Dive Coaster einen extrem steilen Absturz aus knapp 41 Metern sowie extra breit angelegte Wagen, in denen sechs Personen pro Reihe nebeneinander Platz haben und deren drei Sitzreihen treppenförmig angeordnet sind. „Ohne sicheren Boden unter den Füßen begeben sich die mutigen Insassen auf eine in Deutschland bisher unbekannte Abenteuerreise hoch auf den Achterbahngipfel, um von dort aus senkrecht in die neblige Tiefe des gierig lauernden Krakenschlunds zu stürzen und nach einem kurzen Moment stockfinsterer Dunkelheit mit einem imposanten Wassereffekt wieder ausgespuckt zu werden“, verrät der Wahl-Lüneburger bildhaft schon einen Teil der neuen Thematisierung des in der 2010 erbauten Bucht der Totenkopfpiraten angesiedelten Thrill-Rides.
Das Adrenalin der Abenteurer wird anschließend mit einem sogenannten Immelmann, einem halben Looping aufwärts mit sich anschließender Drehung um die eigene Achse, und einem Camelback, einem kamelhöckerähnlichen Hügel, endgültig zum Kochen gebracht. Bauleiter Dirk Loppnow weiß aus eigener Erfahrung, dass die 476 Meter lange Rekordachterbahn selbst nicht an normalen Maßstäben zu messen ist, und ist sich sicher, dass sie genau deswegen auch ihren Fahrgästen neben einer übermäßigen Portion Mut echte Höchstleistungen abverlangen wird, schließlich sei er gerade dabei einen Fahrspaß der Extraklasse zu erschaffen, für den weder Kosten noch Mühen gescheut werden. So ist diese Attraktion, dem 42-Jährigen zufolge, mit dem qualitativ hochwertigsten Material von B&M, dem weltweit bekannten schweizerischen Hersteller von Fahrgeschäften, den Loppnow treffend als den „Ferrari unter den Achterbahnherstellern“ betitelt.
„Wahre Bestmarken sind aber auch bei den Baumaßnahmen zu erwarten“, heißt es von Loppnow weiter, „denn um die Killerkrake bis zum Frühjahr 2011 in Norddeutschlands größtem Familien- und Freizeitpark praktisch aus dem Nichts auferstehen zu lassen, werden die Bauarbeiter schätzungsweise bis zu 50.000 Arbeitsstunden beschäftigt sein, 2.000 Kubikmeter Beton und 150.000 Kilogramm Betonstahl verbauen sowie 700 Tonnen schweren Stahl, wie Schienen und Stützen aufstellen, während Hunderttausende von Schrauben und Nägeln für den nötigen Zusammenhalt sorgen.“ Überdimensionale Bauprojekte sind zwar nichts Neues für den Ingenieur unter dessen Mitwirkung sowohl das erste Hochhaus Hamburgs seit 25 Jahren sowie die tiefste Tiefgarage Norddeutschlands realisiert wurden, aber die Planung und der Bau von Achterbahnen hat für den Familienvater dennoch seinen ganz speziellen Reiz: Das Heide-Park Resort machte der gebürtige Soltauer seit 2003 mit Desert Race, Scream und dem Holiday Camp um einige fantastische Abenteuer reicher und doch bleibt das neueste zwölf Millionen Projekt für ihn, aufgrund der Ausmaße und technischen Einzigartigkeit auf dem europäischen Freizeitparkmarkt, eine Herausforderung sondergleichen. Und das gilt im Übrigen nicht nur für die Realisierung der gigantischen Konstruktion, sondern auch für seine erste Fahrt mit dem Ungetüm 2011, auf die sich Loppnow auch persönlich ganz besonders freut.