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25.01.2020 - Das Jahr 2020 ist nun schon wieder einige Tage alt. Wir haben uns mit der Geschäftsführerin des Heide Park Resort, Sabrina de Carvalho, getroffen und einmal auf die Saison 2019 zurückgeblickt. Wie Colossos bei den Fans nach drei Jahren Stillstand ankam, welche Neuerungen es im Hotel gibt und was für die Zukunft geplant ist, lest ihr hier.


SDC 2019

Heide Park Resort Geschäftsführerin Sabrina de Carvalho


HPW: Frau de Carvalho, herzlich Willkommen zum Jahresinterview mit Rückblick auf das Jahr 2019!

Sabrina de Carvalho: Herzlich Willkommen im Heide Park Resort!

HPW: Dankeschön. Das Jahr 2019 ist seit einigen Tagen schon wieder Vergangenheit. Wir sind im Jahr 2020 angekommen und möchten gern wissen, wenn Sie jetzt auf die Saison 2019 zurückblicken, wie ist diese für Sie verlaufen?

Sabrina de Carvalho: Aus unserer Sicht lief die Saison 2019 sehr gut! Wir haben Colossos wiedereröffnet und das war sehr erfolgreich. Die Bahn lief einwandfrei, den Besuchern hat es wahnsinnig gut gefallen und wir sind sehr zufrieden mit dem Jahr 2019.

HPW: Wie kam denn Colossos bei den Gästen an? Hat das Comeback das bewirkt, was Sie sich erhofft hatten?

Sabrina de Carvalho: Auf jeden Fall! Die Wiedereröffnung kam unglaublich gut an. Die Resonanz auf Colossos war wirklich extrem positiv. Wir fragen ja die Bewertungen von unseren Bahnen ab, und da hat Colossos auch wieder alle anderen Bahnen eingeholt. Mit über 9,2 von 10 bewertbaren Punkten ist es damit die beliebteste Bahn. Das war sie früher auch schon. Auch die Thematisierung kam wahnsinnig gut an. Das Feedback, dass wir von den Gästen bekommen haben, war durchaus positiv – sowohl von denen die mitgefahren sind als auch von denen, die auf der Plaza standen und das kleine Spektakel mit dem Feuer, dem Nebel und dem Sound von außen miterlebt haben. Ich finde, dass es ist uns wirklich gut gelungen ist, einer bestehenden Achterbahn ein neues Feeling zu geben.


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Saison Highlight 2019 - Die Wiedereröffnung von Colossos


HPW: Das freut uns als Fanclub natürlich zu hören. Das Jahr 2020 hat begonnen und in diesem Jahr erwartet die Besucher Peppas Ballonfahrt im 2018 eröffneten Peppa Pig Land. Ist damit das Themenland abgeschlossen oder dürfen sich die Besucher noch auf weitere Erweiterungen freuen?

Sabrina de Carvalho: Wir werden jetzt erst einmal die Ballonfahrt eröffnen, ob sich dann darüber hinaus das Peppa Pig Land noch weiterentwickeln wird, weiß ich im Moment noch nicht, aber ich schließe es auf jeden Fall nicht aus. Peppa ist wahnsinnig beliebt bei Familien und Kindern, vor allem bei Vorschulkindern. Den Eindruck, den wir von der Marke Peppa Pig haben ist, dass sie sich auch bei den nachfolgenden Genrationen weiterer Beliebtheit erfreuen wird. Ich glaube, dass die Marke ihre Grenze im deutschen Markt noch nicht erreicht hat und dass es daher auch für uns interessant ist, das Peppa Land weiterzuentwickeln. Platz genug haben wir ja auch.


190830 PeppaPig Ballonfahrt 4Mehr zu dem Thema
Peppas Ballonfahrt zieht ins Heide Park Resort ein!

Das 2018 eröffnete Peppa Pig Land wird zur Saison 2020 um eine besondere Attraktion reicher: In Peppas Ballonfahrt können sich insbesondere die kleinen Peppa Pig Fans auf eine aufregende Fahrt im Heißluftballon mit ihrer Lieblingszeichentrickfigur begeben.

Mehr


HPW: Sie haben 2018 im Hotel neue Peppa Pig Zimmer geschaffen. Wie werden die Zimmer von den Besuchern angenommen?

Sabrina de Carvalho: Die Zimmer sind sehr beliebt bei Kindern und Familien. Sie sind im Mai bereits für den Rest des Jahres ausgebucht. Wir hatten nur drei Zimmer, erweitern aber dieses Jahr noch um fünf zusätzliche Peppa-Zimmer, eben weil die Zimmer so erfolgreich und beliebt bei Familien und Kindern sind. Die Peppa-Zimmer sind sozusagen Selbstläufer, wodurch es sich lohnt, in fünf weitere Zimmer zu investieren.

HPW: Lassen wir uns mal überraschen, was da kommt. Vielen Fans fällt auf, dass sich das Maya-Tal innerhalb der letzten Jahre verkleinert hat. Wie sieht denn da die Zukunft aus?

Sabrina de Carvalho: Dazu kann ich im Moment noch nicht so viel sagen. Wir haben verschiedene Planungen im Angriff und gucken uns verschiedene Optionen an. Im Moment ist aber noch nichts in Stein gemeißelt, sodass wir darüber reden könnten. Dieses Jahr eröffnen wir Peppas Ballonfahrt, für 2021 sind wir gerade in der Planung, also werden wir wahrscheinlich im Jahr 2022 das Maya-Tal angehen. Bis dahin überlegen wir uns, mit welchem Konzept wir das umsetzen.


Maya Tal

Maya Tal


HPW: 2019 berichteten die Medien von einer LEGO-Übernahme. Welche Auswirkungen hat das auf den Heide Park?

Sabrina de Carvalho: Es ist nicht wirklich eine LEGO-Übernahme. Die Übernahme der Aktien ist von einem Konsortium (Anm. d. Redaktion: Zusammenschluss von mehreren Unternehmen, mit dem Ziel größere Investitionen gemeinsam durchzuführen) erfolgt und das besteht zum einen aus KIRKBI A/S (Anm. d. Redaktion: KIRKBI A/S ist eine dänische Aktiengesellschaft mit Sitz in Billund), denen gehört wiederum LEGO. Wir sind also nicht von LEGO übernommen worden, sondern teilweise von der Familie, der LEGO gehört. Also sind wir parallel mit LEGO. Die anderen Teilhaber sind Blackstone, die auch schon früher Anteile an Merlin hatten, bevor Merlin an die Börse gegangen ist, und ein kanadischer Pensions-Fond. Das sind also 3 Partner, die die Aktien übernommen haben. Insofern kann man nicht von einer LEGO-Übernahme sprechen, das ist in der Presse falsch dargestellt worden. Nichts desto trotz ist es natürlich so, dass die Familie, der LEGO gehört, ihren Anteil von 30% auf 50% erhöht hat. Das ist erstmal sehr positiv, denn das heißt, dass sie ein großes Zutrauen in Merlin haben, sonst würden sie nicht so viel Geld in dieses Unternehmen investieren. Genauso bei Blackstone, die ja schon einmal Eigentümer bei Merlin waren, ist es positiv zu bewerten, dass sie zurückgekommen sind und gesagt haben: „Wir glauben an die Firma“. Ich erwarte für uns direkt als Heide Park Resort keine größeren Auswirkungen. Mein Chef bleibt der gleiche, der Chef von meinem Chef bleibt der gleiche, insofern gehen wir jetzt erstmal nicht davon aus, dass es direkte Auswirkungen auf uns hat. Wie sich das weltweit auswirkt ist, denke ich, eher positiv für die Merlin-Gruppe. Es sind neue Investoren, die auch bereit sind, Geld in die Weiterentwicklung des Merlin-Konzerns zu investieren und davon werden wir letzten endlich auch langfristig profitieren.

HPW: Blicken wir mal weiter in die Zukunft. Halloween ist ja immer das Highlight der Saison für viele Fans und auch Besucher. Weshalb beendet man 2020 bereits vor dem 31. Oktober die Saison?

Sabrina de Carvalho: Das ist eine veraltete Information. Wir werden die Saison 2020 nicht vor dem 31. Oktober, sondern am 01. November beenden. Somit wird der 31. Oktober noch ein Öffnungstermin sein.

HPW: Das sind ja erfreuliche Nachrichten, mit denen wir ins neue Jahr starten. Sie hatten ja Colossos als das Comeback 2019 gehabt. Wann dürfen sich Thrillseeker auf DAS neue Highlight freuen?

Sabrina de Carvalho: Auch das ist im Moment schwer zu sagen. Wir planen ja relativ langfristig und überlegen, was wir in den nächsten Jahren machen. Wir haben aber, das ist euch glaube ich auch soweit bekannt, Investmentzyklen. Es gibt eine große Investition, wie eben Flug der Dämonen, Colossos oder Krake und dann ein paar Jahre in Folge kleinere Investitionen, worauf dann wieder eine große Investition folgt. Das bedeutet, wir haben jetzt mit Colossos die große Investition gehabt und werden uns die nächsten 2-3 Jahre wieder auf Familien konzentrieren, um dann wieder ein großes Highlight zu haben. Das ist ungefähr der Zeithorizont, ohne dass wir jetzt schon genau wissen was es sein wird. Wir bleiben in diesem Zyklus von 3-4 Jahren mit dem Wechsel zwischen Thrill und Familien, sodass wir allen Zielgruppen gerecht werden. Ich denke, dass das für uns auch ganz gut funktioniert und die Entwicklung im Park zeigt auch, dass die Balance zwischen Thrill und Familie uns durchaus gut gelungen ist und das wollen wir auch für die Zukunft beibehalten.

HPW: Schauen wir mal was da die Zukunft bringen wird. Sie erinnern sich vielleicht noch beim Saisonstart 2019 an die ganz lange Warteschlange am Service-Center, wo ja zahlreiche Besucher ihre Jahreskarten und Saisonpässe holen wollten. Kann man 2020 wieder mit so einer Warteschlange rechnen oder werden Sie etwas optimieren?

Sabrina de Carvalho: Da werden wir auf jeden Fall etwas optimieren. 2019 waren wir ja Opfer unseres eigenen Erfolges, dass ist das Positive daran: So lange Warteschlangen hatten wir deshalb, weil wir sehr viele Jahreskarten verkauft haben. Negativ ist natürlich, dass die Besucher warten mussten und wir nicht in der Lage waren, mit der Technologie die wir hatten, den Andrang ausreichend zu bewältigen. Das wollen wir dieses Jahr auf jeden Fall besser machen. Zum einen ist unser System nicht mehr neu. Letztes Jahr hatten wir eine Systemumstellung und dadurch natürlich erschwerte Bedingungen. Mit einem neuen System und einem großen Andrang hat man natürlich eine denkbar schlechte Kombination. Das System-Thema haben wir schon im Griff. Zum anderen überlegen wir gerade zusammen mit dem Marketing-Team und dem Operations-Team, mit welchen Maßnahmen wir den Wartezeiten entgegenwirken können, wie beispielsweise entweder früher oder zu anderen Zeiten aufmachen, um den Andrang besser bewältigen zu können.


Service Center

Die Heide Park Saisonkarten stoßen auf großes Interesse - deshalb ist gerade zum Saisonstart am Service Center mit großem Andrang zu rechnen


HPW: Die Saison-Karte gibt es ja jetzt nun die dritte Saison in Folge. Demnach hat sie sich gut etabliert. Was führte denn zur Einführung einer solchen Karte, wo man doch bereits eine Jahreskarte mit sehr vielen Vorteilen hat?

Sabrina de Carvalho: Ich glaube, dass sich die beiden Produkte nicht widersprechen sondern ergänzen. Uns zeigen die Zahlen, dass wir bei der Jahreskarte nichts verloren haben – im Gegenteil – wir sind hier im letzten Jahr nochmal gewachsen. Die Saisonkarten sind zusätzlich und befriedigen einen anderen Bedarf. Wie Sie bereits sagten: Die Jahreskarte hat unglaublich viele Vorteile. Man kann in andere Attraktionen, man kann einen Parking-Pass dazu buchen und man kann unbeschränkt in den Park kommen. Die Saisonkarte ist günstiger, aber eben auch limitierter in ihren Leistungen. Die Zielgruppe sind Fans aus der Region, die gar keine anderen Attraktionen sehen wollen, die aber auch bereit sind für einen günstigen Preis auch die eine oder andere Ausschlusszeit anzunehmen.

HPW: Das Resort, speziell das Holiday-Camp und das Abenteuerhotel, sind ja zu den großen Events und auch während der Saison immer gut ausgebucht, gibt es daher Pläne das Übernachtungsangebot zu erweitern?

Sabrina de Carvalho: Ja, auch hier haben wir langfristig Erweiterungspläne. Für mögliche Erweiterungen haben wir verschiedene Markforschungen durchgeführt, es gibt dazu in der Schublade ein paar Pläne. Aber auch da wird sich nicht in diesem Jahr, aber eventuell im nächsten und übernächsten Jahretwas konkretisieren lassen. Die Idee das Resort weiter wachsen zu lassen besteht also auf jeden Fall. Da müssen wir jetzt mal schauen, wann der beste Zeitpunkt dafür ist.


Holiday Camp

Holiday Camp


HPW: Auf das Hotel fokussiert: Viele der Übernachtungsgäste sind Wiederholungstäter. Gibt es Pläne dem Publikum neue Abenteuer auch außerhalb der Öffnungszeiten, am Abend beispielsweise, zu ermöglichen?

Sabrina de Carvalho: Dazu haben wir im Moment tatsächlich nichts in Planung. Wir haben vor ein paar Jahren ja den Kletterpark gebaut. Dieser wurde von unseren Gästen nicht so gut angenommen, wie wir es uns erhofft hatten. Wir sehen, dass unser Angebot so schon sehr reichhaltig ist. Die Besucher sind den ganzen Tag mit den Kindern im Park unterwegs. Im Hotel können sie dann den Spielebereich für die Kinder, die Schatzsuche, Sultans Spaßbad etc. nutzen. Eigentlich sind die Besucher meistens schon ziemlich kaputt, wir merken das daran, dass so ab 21/22 Uhr Ruhe im Hotel einkehrt. Ich glaube, wenn man langfristig plant, die Aufenthaltsdauer zu verlängern, so dass die Gäste nicht mehr nur eine Nacht oder zwei bleiben, sondern vielleicht drei oder vier, dann wäre der Bedarf noch größer zu sagen „Was kann man den Besuchern noch anbieten?“. Im Moment haben wir den Eindruck, dass das Angebot so viel Erlebnis bietet, dass die Gäste damit sehr zufrieden sind.

HPW: Wir sind jetzt mitten im Januar. Die ersten Freizeitparks schließen mittlerweile ihre Wintersaison-Tore. Weshalb hat der Heide Park als einer der größeren Freizeitparks in Deutschland im Winter geschlossen?

Sabrina de Carvalho: Wir hatten vor ein paar Jahren ja bereits den Versuch gestartet, eine Winteröffnung anzubieten und sind der Meinung, dass einfach die Grundvoraussetzungen für uns nicht die besten sind. Andere Parks haben mehr Indoor-Attraktionen und liegen klimatisch vielleicht etwas besser als wir. Das Ergebnis der Winteröffnung war eigentlich, dass das Angebot nicht unseren Ansprüchen genügt. Das mag sich in der Zukunft nochmal ändern, aber dazu müssen sich ein paar Voraussetzungen ändern. Wir haben jetzt zwar mit Ghostbusters die erste Indoor-Bahn, sonst jedoch wenig Indoor und zudem viele Bahnen die wahnsinnig temperaturanfällig sind. Bei den kleinsten Abweichungen von einer positiven Temperatur sind sie schon nicht mehr so leicht zu betreiben. Das macht eine Winteröffnung und das Angebot unglaublich schwer planbar, da wir unseren Gästen so nicht bei jedem Besuch ein gleichwertiges Angebot anbieten können. Wir haben jedoch ein Silvesterangebot, welches auch wahnsinnig gut läuft, bei dem wir einen kleineren Teil des Parks für die Hotelgäste öffnen. Auch da waren wir schon sehr früh ausverkauft. Das Angebot hat sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt. Aufgrund der positiven Entwicklung überlegen wir stetig das Angebot zu erweitern, um noch mehr Gäste ansprechen zu können.


Winterzauber im Heide Park 2008

Winterzauber im Heide Park Resort 2008


HPW: Dann danken wir Ihnen für das Interview und wünschen für diese Saison alles Gute und sehen uns bestimmt bald wieder.


Sabrina de Carvalho: Davon gehe ich aus. Vielen Dank auch für die Fragen und auf eine gute Saison 2020.


Das Interview wurde mit freundlicher Unterstützung durch das Heide Park Resort realisiert.


 

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