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Nach dem Bau von Big-Loop im Jahr 1983 sollte das Areal rund um die Loopingbahn erweitert werden. Man entschloss sich einen Amerika-Bereich mit See anzulegen. Doch was hat die amerikanische Freiheitsstatue in der Lüneburger Heide zu suchen?

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Der neue Amerika Bereich kurz nach der Eröffnung im Jahr 1984

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Die Antwort von damals war: „Wir alle leben ständig von Gegensätzen, und so entstand im Heide-Park der Gedanke, dass bei amerikanischen Themen – wie Loopingbahn und Mississippi-Dampfer – auch dieses Symbol der Freiheit nicht fehlen dürfe.“ Im Winter zur Saison 1984 wurde auf einer Fläche von über 40.000qm ein großer See angelegt, der den Beginn des US-amerikanischen Themenbereich darstellte. Am 25. Juli 1984 wurde der See schließlich eingeweiht und 10 Tage gastierte als Sonderaktion eine Ski-Wasser-Show dort.  Hinter den Kulissen war man währenddessen mit der Planung des Bereichs unter dem Motto "Amerika gestern und heute" beschäftigt. Man plante sowohl den Mississippi-Raddampfer, die Freiheitsstatue, Showveranstaltungen und die Integration der bereits in Betrieb befindlichen Loopingbahn "Big Loop". Der „Great Heide-Park“ war geboren. 

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Mississippi Dampfer

Wie schön doch die Fahrt mit dem Mississippi-Dampfer um die Freiheitsstatue war. Man betrat eines der beiden Schiffe über den hübsch dekorierten Anlegekai, lehnte sich an die Eichenholzreling, lauschte rauchiger Jazzbaladen, ließ sich den Wind um die Nase wehen und genoss für 20 Minuten das Gefühl der unbegrenzten Möglichkeiten. Der Mississippi Dampfer war eines der Fahrgeschäfte, wo man die Seele baumeln lassen konnte. Zu schätzen wusste dies oft auch die ältere Besuchergeneration.

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Innerhalb von 18 Monaten wurden in der hauseigenen Werft des Parks zwei originaltreue und detaillierte Nachbauten der großen Mississippi-Dampfer aus den Vereinigten Staaten geschaffen. Als am 04. Juli 1986 der damalige Geschäftsführer Hans-Jürgen Tiemann zusammen mit Familie sowie Nobert Tietz die Neuheit um 11.45 Uhr einweihte, begann die große Reise rings um die "kleine" Schwester der "Statue of Liberty", vorbei an der wunderschön gestalteten Kulisse der Überkopfachterbahn "Big Loop", am Nachbau des Capitols und am späteren großen Spielplatz. Viele Gäste der Monorail nutzten den Dampfer samt Statue im Hintergrund als Fotomotiv, andere Besucher schossen während des Vorbeifahrens im Heide-Park Express ihre Erinnerungsbilder. Der erste Dampfer wurde am 15. September 1986 komplett fertig gestellt.

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Die beiden Raddampfer, Mark Twain und Peter Pan, hatten eine Länge von 22 Metern und ragten 7 Meter in die Höhe. Krönender Abschluss der drei Deck hohen Schiffe waren die für die Südstaaten-Raddampfer typischen Kaminröhren. Doch statt mit Kohle und Wasserdampf wurden die Dampfer von 30 PS starken Dieselmotoren angetrieben. Um auf der 1.300 Meter langen Strecke nicht vom Kurs abzukommen sorgte unter Wasser eine Führungsschiene aus Beton für den richtigen Fahrverlauf. Die Schiffe boten 80 Fahrgästen Platz.

Das spektakuläre Ende einer 24 jährigen Geschichte

Am 24.10.2010, kurz vor 18 Uhr, läutete der Bediener des Fahrgeschäftes zur letzten Runde. Viele Mitarbeiter und Stammgäste nahmen Platz. Während eines schönen Sonnenunterganges fuhr der schön beleuchtete Dampfer über den See. Ein letztes Mal am Capitol entlang, ein letzter Blick auf die Freiheitsstaute und die letztmalige Chance ein Foto an der Reling zu machen. Als er dann die Station sicher erreicht hatte und mit dieser fest verbunden war, verließen die letzten Gäste in Erinnerungen schwelgend das Schiff. Der Dampfer selbst - er ging leise aus.

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Doch das sollte es nicht gewesen sein. Zum Saisonfinale am letzten der beiden Halloween Samstage, wurde er nochmal zum Star des Abends. Im Rahmen einer abgeänderten Mayashow wurde die Neuheit 2011, der Dive Coaster "Krake" angekündigt, der Dampfer wurde darin eingebunden. Mit sehr hohem pyrotechnischen Aufwand wurde ein Angriff eines Seeungetüms auf den Missippidampfer inszeniert. Dabei kippte er brennend auf die Backbordseite und trieb Richtung Freiheitsstatue. Am letzten Tag der Saison 2010 hatte man noch einmal die Chance, Abschiedsfotos vom Schiff "Peter Pan" zu machen - wenn auch in ganz, wetterbedingter, melancholischer Stimmung da dieser Abschied für viele Gäste überraschend kam.

Funktionsweise des Dampfers

Der Mississippi Dampfer wurde von einem 30 PS starken Dieselmotor angetrieben. Der Motor übertrug seine Kraft mittels Hydraulik auf eine Schiffsschraube, die für den Vortrieb sorgte. Doch anstatt von einer Steuerungsvorrichtung an Board wurden die Schiffe von einer Schiene knapp unter der Wasseroberfläche geführt. Somit war die Strecke fest vorgegeben.

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"Statue of Liberty" - Die Freiheitsstaute

Pünktlich zur Eröffnung des Mississippi-Dampfers stand auch sie im Mittelpunkt: Die im Maßstab 1:2 nachgebaute Statue aus den USA wurde schnell zum Wahrzeichen des Heide-Parks. Um genau 11.30 Uhr am 04. Juli 1986 wurde die Statue enthüllt. Es war gleichzeitig der 100. Geburtstag der Original Freiheitsstatue in New-York.

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Sie besteht aus drei Teilen: Dem Sockel, dem Unterkörper und dem Oberkörper samt Kopf, Arm und Fackel. Der Niederländische Künstler Gerla Spree wurde vom Heide-Park beauftragt die Statue im Maßstab 1:2 umzusetzen. Er benötige dafür rund eineinhalb Jahre. Das innere der Satur besteht aus einer Stahlkonstruktion, woran Hartschaumblöcke befestigt wurden. Diese wurden dann Stück für Stück in Form geschnitzt. Später erfolgte eine Ummantelung aus wetterfestem Polyester und ein kupfergrüner Anstrich. Insgesamt hatte die Statue ein Gewicht von 28 Tonnen.

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Der damalige US-amerikanische Präsident Ronald Reagon sandte dem Heide-Park zwei Tage vor Eröffnung ein Dankestelegramm in welchem er bestätigte, dass die Freiheitsstatue noch immer als das Symbol für Freiheit steht.

Telegram

Hier die Übersetzung des Telegramms

Ich sende Ihnen herzliche Glückwünsche, da Sie mit uns die amerikanische Erbschaft der Freiheit unter Gott feiern. Es ist wirklich angebracht, daß wir gemeinsam den 4. Juli mit großer Freude feiern, denn es ist der Geburtstag unseres geliebten Landes. Dies ist nicht nur ein Tag zum Feiern, sondern auch zum Nachdenken. Wie kommt es, daß sich 13 Kolonien in einer unzerbrechlichen Einheit zusammenfügen, zu einer Einheit, die mehr als zwei Jahrhunderte wuchs und gedieh? Jahrelang diente Amerikas Zusicherung von Freiheit und Gerechtigkeit als Magnet, der Millionen von Menschen, die sich nach Freiheit sehnten, an unsere Küsten zog. Sie kamen von allen Kontineten und brachten die Schätze ihrer Sitten und ihrer Kulturen mit. Und sie kommen immer noch, angezogen von der Zusicherung von Freiheit nach dem Gesetz, geleitet von dem Licht der Freiheit, dessen stattlichtes Symbol die – in diesem Jahr erneuerte – Dame mit der Fackel ist, die im Hafen von New York steht. Die hochgehaltene Fackel verkündet die gleiche Nachricht wie die Freiheitsglocke schon seit über 200 Jahren. Da wir alle gemeinsam diesen Tag feiern, lassen Sie uns unseren Mitbürgern näherkommen durch unser gemeinsames Ziel, geleitet von einer gemeinsamen Vorstellung. Lassen Sie uns alle wie eine dankbare Familie unsere Begründer ehren und all diejenigen, die gearbeitet haben, gekämpft haben und gestorben sind, um sich ihre Träume zu bewahren.

Ich wünsche Ihnen nochmals alles Gute. Gott segne Sie alle.

Ronald Reagan


Doch nicht alle damaligen Parkbesucher konnten etwas damit angefangen. So gab es auch kritische Stimmen die sagten, dass so etwas nicht in einem deutschen Freizeitpark reinpasse. Erst zu Anfang der 90er Jahre erlangte die Statue eine Art „Heide-Park Kult-Status“, da viele Bürger aus Ostdeutschland nach der Wende den Park besuchten und so die Statue im Heide-Park für die ehemaligen DDR-Bürger die neu erlangte Freiheit verkörperte.

Nachdem bereits die Dampfer weichen mussten, wurde im Winter 2011/2012 auch die Statue abgebaut. Nur das Oberteil wurde dabei nicht entsorgt, sondern schräg in den Innenraum der Holzachterbahn Colossos versetzt. Dort erhielt der Rest der Statue passend zum Themenbereich Land der Vergessenen einen Anstrich, durch den sie alt und verwittert wirken soll.

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Seitdem ist der See ungenutzt und nur noch das Restaurant Capitol zeugt von den einstigem Themenbereich Amerika in der Heide.

Restaurant Capitol

Das Restaurant Capitol ist dem Original Capitol in Washington nachempfunden. Bis zur Saison 2011 konnten im Restaurant Capitol ehemalige wichtige US-Präsidenten auf Bildern bestaunt werden. Das Restaurant war in den ersten Jahren als Amerikanisches Fast-Food angelegt. Mittlerweile hat es innen einen komplett anderen Stil erhalten und bietet seitdem Italienische Küche an. Zudem hat das Restaurant eine großzügige Terrasse, welche im Jahr 2003 nochmals vergrößert wurde. Ab der Saison 2003 hielt hier auch der Raddampfer teilweise an.

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