23. Juni 2019 - Die Sommersaison im Heide Park Resort steht kurz bevor. Pro Tag werden tausende Besucher in die Lüneburger Heide pilgern, um auf Colossos, KRAKE, Scream und Co. einen abenteuerlichen Tag zu genießen. Was viele von ihnen nicht wissen: Welche Gefahren von losen Gegenständen oder Smartphones ausgehen.
Zahlreiche Verlustgegenstände pro Saison!
Egal ob mit Freunden oder Familie - ein Freizeitpark ist ein schönes Reiseziel, um vom Alltag abzuschalten. Morgens wird das Fahrzeug nach einer langen Anreise auf dem Parkplatz geparkt, Bollerwagen und Rucksäcke werden gepackt und man betritt einen Ort der Phantasie. Der Schlüssel vom Fahrzeug wird in die Hosentasche gesteckt, das Smartphone immer griffbereit in der Brusttasche - ein fataler Fehler, den auch heutzutage immernoch viele Besucher von Freizeitparks machen. Ungesichert werden diese Gegenstände während den Fahrten auf den Achterbahnen zu Wurfgeschossen, die andere Mitfahrer oder umstehende Personen treffen können.
"Von Gebissen, Perücken, Hörgeräten bis zum Butterflymesser wird alles verloren. Am häufigsten sind es Smartphones, Brillen, Schlüssel und Schuhe. In einer Saison haben wir ca. 1000 verlorene Gegenstände zu verzeichnen" berichtet Eckhard Löbert, Abteilungsleiter Fahrgeschäfte.
Die gefundenen Smartphones können nach einem Sturz aus Colossos und dem gewaltigen Aufprall meist nur noch in Einzelteilen zusammengesucht werden. Nach einem Sturz aus der KRAKE ist in der Regel ein Wasserschaden vorprogrammiert.
Der Verlust von Schlüsseln und die Suche ist oft zum Leid aller. Sobald ein Schlüssel verloren wird, muss die Anlage aus Sicherheitsgründen während der Suche außer Betrieb gehen. Zu groß ist das Risiko für den Suchtrupp von einem weiteren Smartphone getroffen zu werden.
Bild: Smartphone nach Sturz aus Colossos
Als Leiter der Fahrgeschäfte empfiehlt Eckhard Löbert daher jedem Besucher "Verstaut Eure losen Gegenstände während der Fahrt am besten in Eurem Rucksack. Dieser kann bei vielen Achterbahnen im Bahnhofsbereich auf der Ausstiegsseite abgelegt werden und ist somit für Unbefugte nicht betretbar. Bei der KRAKE haben wir außerdem eine Abgabestelle für Euer Gepäck sowie lose Gegenstände, welches von unseren Mitarbeitern bewacht wird."
Nicht alle Actioncams sind sicher!
Eines der größten Diskussionsthemen für die Mitarbeiter in Freizeitparks ist das Mitführen von Actionscams. Der Besucher möchte sein Fahrterlebnis gerne in den sozialen Medien teilen oder seinem Freundeskreis präsentieren. Aber auch Actioncams sind gefährlich! Manchmal muss die Sicherung nur einen kleinen Riss oder eine Bruchstelle haben und schon wird sie während der Fahrt zum Risikofaktor. Dabei ist es egal, ob Handsicherung, Brustgurt oder Helmkamera - man kann niemals von einer hunderprozentigen Sicherheit der Kameras ausgehen. "Hier greift neben unserer Parkordnung, in welcher wir das Mitführen von Actionscams in den Anlagen ausschließen auch die TÜV Vorgabe, welche das Mitführen von losen Gegenständen untersagt!".
Bild: Auszug aus der Parkordnung des Heide Park Resort. Die komplette Parkordnung gibt es hier.
Bei Verstößen gegen diese Regelungen behält sich das Heide Park Resort vor, von seinem Hausrecht gebrauch zu machen. Etwaige Hinweise sind auch vor den Großattraktionen zufinden.
Grobe Fahrlässigkeit der Besucher
Nicht immer geht der Verlust eines Smartphones so glimpflich aus, dass das Gerät zerschellt. In dem Moment, wo man es während der Fahrt verliert, wird es zum unkontrollierbaren Gegenstand, der andere Insassen oder Besucher treffen kann. Die Folgen - unvorhersehbar!
So erging es auch einem 15 jährigen Teilnehmer zum Colossos Fanday. Während der abendlichen ERT auf Colossos wurde er von dem Smartphone eines anderen Teilnehmers auf dem First Drop getroffen. Erschrocken von dem enormen Aufprall fasste er sich noch während der Fahrt an den Kopf und stellte einen enormen Blutverlust fest. Wenige Zentimeter tiefer und er hätte das Smartphone frontral ins Auge bekommen und im schlimmsten Fall sein Augenlicht verloren. Trotz schnell eingeleiteter Erste Hilfe Maßnahmen, musste der Teilnehmer nach der Fahrt umgehend in ein Krankenhaus, um die Wunde nähen zu lassen. Auch einige Tage später erinnerten ihn heftige Kopfschmerzen an den Unfall zurück.
Bild: Unfallopfer nach Kollision mit Smartphone auf Colossos (zum vergrößern klicken)
Wir hoffen, dass wir euch mit diesem Artikel die Augen öffnen konnten, wie riskant das mitführen von losen Gegenständen auf Achterbahnen, egal in welchem Freizeitpark, ist. Seht bitte davon ab, euer Smartphone, Actioncams oder andere lose Gegenstände während einer Achterbahnfahrt bei euch zu tragen und genießt das Erlebnis!
Redakteur: Philipp Langner