Am 30. Januar 2016 hatten 15 Heide Park Fans ein gemeinsames Ziel: Die Musikstudios der Firma IMAscore in Paderborn. In den Studios sind in den vergangenen fünf Jahren zahlreiche Heide Park Soundtracks wie bspw. KRAKE, Flug der Dämonen und Colossos entstanden. Lest in diesem Bericht, was die Teilnehmer erleben durften.
Ein Teil des Teams von IMAscore - Andreas Kübler (li) und Xaver Willebrand (re)
Es ist Samstagmorgen, kurz vor halb 11. Im paderbornischen Einkaufszentrum "Libori Galerie" sammeln sich vor den Studios der Fima IMAscore zahlreiche Fans. Die glücklichen Gewinner unseres Wintergewinnspiels warten sehnsüchtig darauf, dass sich diese unscheinbare Tür öffnet und das erste Fantreffen 2016 beginnt. Dann ist es endlich soweit: Der Projektmanager und Supervisior Xaver Willebrand öffnet die Tür und bittet die Fans herein. Im gemütlich eingerichteten Foyer sammeln sich die Fans und lauschen ganz aufmerksam der Begrüßung durch Philipp Langner von Heide-Park-world.de und Andreas Kübler, Komponist der Firma IMAscore.
Nach einigen Worten folgen Taten. Die Teilnehmer sind auf dem Weg in Richtung Studio. Auf dem Weg dorthin geht es am Dankesschreiben des Phantasialand entlang, in welchem sich Geschäftsführer Robert Löffelhardt für die Produktion des Soundtracks von "Chiapas - Die Wasserbahn" bedankt.
Nachdem jeder im Studio platzgenommen hatte, startete Andreas auch gleich mit den ersten epischen Klängen. Am Beispiel der Holzachterbahn "Colossos" wurde den Teilnehmern der vielseitige Aufbau eines Soundtracks erklärt. Viele Musikwerke entstehen, entgegen vieler Vermutungen am Keyboard, wo die einzelnen Instrumente hinterlegt sind und angesteuert werden. Die Instrumente selbst werden vom Computer wiedergegeben.
Anders beim Soundtrack von Deutschlands erstem Wing Coaster "Flug der Dämonen". Hier kam neben dem Studio-Keyboard von Andreas auch eine echte Violine zum Einsatz, welche das Theme der Achterbahn eingespielt hat. Das Stück wurde dann im gesamten Soundtrack durch atmosphärische Klänge untermalt. Es wurde weiterhin erklärt, dass IMAscore bei dem sogenannten "briefing" der Kunde an die Firma herantritt und seine Vorstellungen, Wünsche, Ideen und Konzepte präsentiert, so dass man sich auf die Thematik einstellen kann.
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Am Beispiel von "Blue Fire MEGACOASTER", dem Launchcoaster im Europa Park Rust, erklärten Xaver und Andreas die Herausforderungen die das Komponieren eines On-Board Soundtracks mitsichbringen. So kamen auch interessante Einblicke aus dem Arbeitsleben "live" vor Ort zur Sprache. Für den Soundcheck in der Achterbahn waren zahlreiche Fahrten notwendig die, wie es sich für eine Musikabnahme gehörte, ohne Besucher im Zug stattfand. "Wir mussten ganz still und regunglos dasitzen, was für uns als Achterbahnfans ziemlich schwer ist" erinnerte sich Andreas an die Zeiten zurück.
Nun wurde der Hunger der Teilnehmer gestillt. Im chinesischen Restaurant, eine Etage tiefer, wurden neben Hühnchen, Frühlingsrolle und Götterspeise auch viele interessante Fragen aufgetischt. Allgemein kann man sagen, dass unter den Teilnehmern eine offene und lockere Atmosphäre herrschte.
Eine Stunde später, gegen 13:15 Uhr, ging es zurück ins Studio. Weiter ging die musikalische Heide Park Reise in den Eingangsbereich. Am Beispiel des 2014 neu eingeführten Soundtracks gab es einen kurzen Abstecher in den Bereich "Musikrechte". "Man muss schon ein halber Anwalt sein in der Musikbranche" führte Xaver seine Ausführungen an, "unsere Kunden kommen mit vielen Rechtsfragen zu Musik im Park zu uns. Was darf man wie umsetzen." Viele Parks haben bereits existierende Musikstücke ins Auge gefasst, die sie dann später gerne bei der neuen Achterbahn oder im neuen Themenbereich einsetzen wollen. Für IMAscore besteht die Herausforderung darin, einen Mittelweg zu finden, so, dass es auf der einen Seite ein komplett neuer Soundtrack ist aber auf der anderen Seite einen gewissen Wiedererkennungswert hat. "Und dieser Spagat macht unsere Arbeit so herausfordernd". Mit diesen Worten wechselte Andreas zum letzten Projekt.
Als Abschluss gaben Andreas und Xaver den Teilnehmern einen Einblick in die Produktion des orchestralen Soundtracks des Hyper-Coasters "Kärnan" im Hansa Park Sierksdorf. Der Chor von Budapest verleiht im Zusammenspiel mit dem Orchester vor Ort der 73 Meter hohen Achterbahn an der Ostsee einen majestätisch mystischen aber zugleich auch abenteuerlichen Charme.
Nachdem Kärnan alle Zuhörer in seinen Bann gezogen hatte, hatten die Teilnehmer die Möglichkeit offene Fragen an Andreas und Xaver zu stellen, welche auch mit Witz, Humor und vielen interessanten Fakten beantwortet wurden. Nach einem traditionellen Gruppenfoto und Signierungen auf den CD´s der Teilnehmer ging für die Fans die musikalische Reise wieder zurück nach Hause ...
Weitere Informationen
Teilnehmer: 15
Angebot: Besichtigung der Studios von IMAscore, Gesprächsrunde, Einblick in die Soundtrackproduktion, gemeinsames Mittagessen
Weiterführende Links
Podcast Folge Nr. 22 - Fantreffen bei IMAscore
"Wir besuchen die Parks wie jeder andere auch" - Ein Interview mit Andreas Kübler von IMAscore
"Wir sind Achterbahnfreaks!" - Interview mit den Machern des Krake Soundtracks