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In unserem ersten Teil haben wir uns einen ersten Überblick über die Aufgaben der Werkstätten des Heide Parks in der Winterpause verschafft. Denn obwohl man meinen könnte, dass sich der Park in der Winterpause befindet, wird hinter den Kulissen auf Hochtouren auf die neue Saison hin gearbeitet. Die Fahrgeschäfte werden in dieser Zeit einer grundlegenden Überprüfung unterzogen, damit die Besucher ab März wieder unbeschwert einen Ritt auf Colossos und Co. absolvieren können. Für unseren zweiten Teil haben wir uns mit Andreas Tschaffler getroffen, verantwortlich für die Instandsetzung der Fahrgeschäfte. Denn unter der Federführung des 37-jährigen findet die regelmäßige Wartung der Fahrgeschäfte statt. 20 Mechaniker und 12 Elektriker sind in den Werkstätten mit der Wartung der Fahrgeschäfte vertraut. Sie kontrollieren jedes Jahr im Winter die Fahrgeschgäfte bis ins Detail. Dabei werden zum Beispiel alle Züge zerlegt, die Schweißnähte von den Hauptrahmen durch spezialisierte Fachfirmen geprüft usw.

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"Die Wartung eines Fahrgeschäftes ist vergleichbar mit der eines Autos. Der Hersteller gibt uns vor, welche Teile in welcher Intensivität zu kontrollieren sind", so Andreas Tschaffler (Foto). "Von unserer Seite sind noch Punkte ergänzt worden, die sich aus den Erfahrungen des Betriebs ergeben haben. Die Kontrollen werden anhand von Wartungskarten für jede Attraktion sichergestellt. Auf diesen Karten wird nach täglichen, wöchentlichen, monatlichen und jährlichen Wartungsarbeiten unterschieden. So hat jede Attraktion ihren Maßnahmenkatalog, welcher während der Saison und der Winterpause abgearbeitet wird. Der TÜV kommt immer kurz vor Saisonstart für eine Woche in das Heide Park Resort und überprüft die Attraktionen auf Herz und Nieren, besonders die Sicherheitseinrichtungen der Fahrgeschäfte."

Überprüft werden vom TÜV im Park alle Fahrattraktionen. Auf die Frage, welches die wartungsintensivste Attraktion im Heide Park Resort sei, nennt uns Andreas Tschaffler die Holzachterbahn Colossos. Allein für die Kontrolle des Holzes ist mindestens ein Zimmermann damit beschäftigt, die 275.000 lfm Holz täglich Abschnitt für Abschnitt zu kontrollieren. Ist er am Ende der 1,2 km langen Strecke angekommen, fängt er wieder von vorne an. Dicht gefolgt auf Platz 2 steht die Katapultstartachterbahn Desert Race. Hier verschlingt vor allem die Wartung der vielen teils arm-dicken Hydraulikschläuche und Dichtungen viel Zeit. Im Winter werden Proben der Hydraulikflüssigkeit an ein Labor geschickt und dort auf ihre Qualität, Schwebstoffe oder andere Verunreinigungen überprüft.

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Fotos (Archiv): Im Inneren des Antriebsgebäudes von Desert Race befindet sich der mehrere tausend PS starke Motor mit den zahlreichen Hydraulikschläuchen

Was genau an den Attraktionen gewartet werden muss, ergibt sich aus den Herstellervorgaben und den TÜV-Auflagen. Zusätzlich führt der Park weitere Prüfungen durch, welche durch die jahrelangen Erfahrungen des Betriebs und der Mitarbeiter, die Sicherheit der Anlagen erhöhen.

Am Beispiel von Colossos wollen wir uns eine typische Winterwartung ansehen:

Zunächst einmal, so erzählt uns Andreas Tschaffler, wird die Bahn nach dem letzten Saisontag heruntergefahren. Genau bedeutet dies, dass ein Zug in der Station verbleibt und der andere auf das Abstellgleis gefahren wird. Das Abstellgleis hat nämlich eine Besonderheit. Normalerweise rollt der Zug mit seinen Laufrädern auf der Schiene entlang und greift von unten mit seinen Underfriction-Wheels die Schiene. Bei dem Abstellgleis jedoch, rollt der Zug auf den Underfriction-Wheels, so dass die Laufräder "in der Luft" hängen. Im Tagesbetrieb hat dies den Vorteil, dass die Räder einfacher überprüft und gegebenenfalls Ausgetauscht werden können. Bei der Winterinspektion hat dies außerdem den Vorteil, dass man den Zug einfacher von der Strecke heben kann.

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Fotos (Archiv): Ein Colossos Zug auf dem Abstellgleis. Die Laufräder hängen "in der Luft"

Nachdem der Zugverbund auseinander gekoppelt wurde, werden die Wagen in die parkeigenen Werkstätten gebracht und die Karossen und das Fahrgestell in Einzelteile zerlegt. Anschließend erfolgen die sogenannten "zerstörungsfreien Prüfungen" von Schweißnähten, Achsen usw. Hierbei kommen im Heide Park verschiedene Methoden zum Einsatz: Die Magnet Partikel, die Ultraschall- oder die Röntgenprüfung. Sämtliche "zerstörungsfreien Prüfungen" werden von Spezialisten durchgeführt.

Am Ende einer der Winterinspektion werden die Teile gereinigt und der Zug wird wieder zusammengesetzt. Dann werden die einzelnen Wagen wieder auf das Abstellgleis gestellt und zu einem Zug zusammengebaut. Nach dem Einstellen des Zuges auf die Strecke beginnen die Probefahrten. In der Woche vor dem Saisonstart kommt dann der TÜV und überprüft alle sicherheitsrelevanten Teile auf Herz und Nieren. Ein wichtiger Test ist dabei die Überprüfung der Blöcke und Bremsen von Colossos. Damit wird sichergestellt, dass keine zwei Züge gleichzeitig auf der Strecke unterwegs sein können. Eine weitere wichtige Sicherheitseinrichtung sind die Bügel von Colossos. Auch hier hat der TÜV unter anderem ein Auge drauf.

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Fotos (Archiv): Colossos Chassis in der Werkstatt / Fahrgestell eines Colossos Zuges

Hat Colossos seinen Segen vom TÜV erhalten, kann die Saison starten und tausende Besucher können wieder ihr Abenteuer auf Colossos erleben.

Doch die Wartung geht mit dem Start in die neue Saison weiter. Jeden Morgen werden alle Räder der Züge, sowie die Schmierungen, Laufschienen und Sensoren kontrolliert. Abschließend folgen drei Probefahrten. Sie werden von einem Mechaniker und den Bedienern gemeinsam durchgeführt. Erst wenn die Wartung und die Probefahrten ohne Fehler absolviert sind, geht Colossos für die Besucher an den Start.

Jede Attraktion im Heide Park wird so nach ihrem eigenen Wartungskatalog im Winter und während der Saison einem ständigen Sicherheitscheck unterzogen, egal ob moderne KRAKE oder nostalgischer Heide Park Express. Im Heide Park Resort wird viel Wert auf Sicherheit gelegt. 

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